Kraftstoff Bioerdgas: Beimischung ohne Motorenprobleme
Was bei herkömmlichem Benzin einen neuen Standard und gleichzeitig ein Problem darstellt, wird bei Erdgas als Kraftstoff schon lange erfolgreich praktiziert. Aktuell wird an 15 Prozent der rund 900 Erdgastankstellen regenerativ erzeugtes Bioerdgas beigemischt - Tendenz steigend. Die Quote reicht von 10 bis 100 Prozent und kann von allen Erdgasfahrzeugen jeden Baujahrs problemlos verarbeitet werden, da der erneuerbare Kraftstoff chemisch mit Erdgas identisch ist.
Im Gegensatz dazu haben nach Aussage des Bundesumweltministeriums rund 10 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge mit Ottomotor Probleme, den neuen Super-Kraftstoff mit Ethanol-Beimischung zu verarbeiten. Nicht nur die Motorentechnik steht vor neuen Herausforderungen, auch die Verbraucher müssen umdenken: Weil Ethanol pro Liter weniger Energie enthält als Super, wird der Verbrauch eines mit Super E10 betankten Autos steigen.
Mit Erdgas als Kraftstoff sparen Autofahrer gegenüber Benzin rund 50 Prozent der Tankkosten. Durch den Umstieg kann zudem der Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zu einem Benziner um rund 25 Prozent reduziert werden. Durch die Beimischung von Bioerdgas kommen unterm Strich noch weniger Schadstoffe aus dem Auspuff. Liegt der Anteil bei 20 Prozent, wird der CO2-Ausstoß laut einer aktuellen dena-Studie um rund 39 Prozent reduziert. Kommt reines Bioerdgas zum Einsatz, würden die Emissionen sogar um bis zu 97 Prozent in der Gesamtbilanz sinken. Im Vergleich: Reines Ethanol erreicht nach dieser Studie eine CO2-Einsparung von ca. 32 Prozent.
Der steigende Anteil von Bioerdgas im Kraftstoffmix ist außerdem ein wichtiger Faktor für die heimische Wirtschaft. In vielen Regionen Deutschlands wird regeneratives Bioerdgas bereits produziert. Es wird aus Abfällen und nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, auf Erdgas-Qualität aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist.