Nabucco: EU will Verhandlungen über Gaslieferungen beschleunigen
Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, und sein Energiekommissar Günther Oettinger werden morgen auf ein Reise nach Aserbaidschan und Turkmenistan aufbrechen, um die Verhandlungen über langfristige Gaslieferungen aus den beiden Ländern für die Nabucco-Pipeline zu beschleunigen. Das verantwortliche Betreiberkonsortium konnte bislang keine Verträge über langfristige Gaslieferungen abschließen, obwohl der Bau der Nabucco-Pipeline laut Plan noch in diesem Jahr beginnen soll.
Barroso und Oettinger wollen den Regierungen in Aserbaidschan und Turkmenistan im Gegenzug zu politischen Zusicherungen über langfristige Gaslieferverträge die politische Unterstützung in ungeklärten Fragen wie dem armenisch-aserbaidschanischen Konflikt und der strittigen Grenzziehung im Kaspischen Meer zusagen, wie die österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ berichtet.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen. Die Pipeline soll über 3.300 Kilometer jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die EU bringen. Aus Russland werden derzeit rund 25 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten Gases geliefert.