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Scharfe Kritik an Regierung wegen Erdgasbohrungen
Der Fraktionschef der Grünen im niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel, hat der Landesregierung in der Debatte um umstrittene Erdgasbohrungen Verantwortungslosigkeit vorgeworfen. Erklärungen des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums, wonach es hierzulande keine Verseuchung des Grundwassers und schwere Umweltschäden durch das sogenannte Fracing-Verfahren gebe, seien unbegründbar, sagte Wenzel am Freitag in Hannover.
So bestreite die Landesregierung einen Zusammenhang zwischen dem Fracing-Verfahren, bei dem zur Erdgasförderung Chemikalien in den Boden gepresst werden, und einem Unfall in Söhlingen, bei dem verseuchtes Lagerstättenwasser aus einer Rohrleitung ausgetreten war. Wenzel sagte, man müsse davon ausgehen, dass „ein Stoff wie Ethylbenzol aus der Frac-Flüssigkeit stammt und nicht aus der Gas-Lagerstätte“. Er warf der zuständigen Bergbehörde „Mauscheleien“ mit den Energiekonzernen vor.
Der Zwischenfall in Söhlingen liegt bereits drei Jahre zurück, wurde aber erst Mitte Januar bekannt. Dort mussten 2.500 Kubikmeter Erdreich ausgetauscht werden. Experten des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gehen davon aus, dass die Chemikalien nicht vom Fracing stammen. Die Stoffe kämen auch ganz natürlich in tiefen Gesteinsschichten vor.
(dapd/wem/fgr /4)
(dapd/wem/fgr /4)