Tchibo: Wirklich Biogas?
Der Hamburger Kaffeeröster Tchibo hat seit kurzem auch „klimaschonendes Gas“ in seinem Portfolio. Doch bei diesem handelt es sich nicht um Biogas aus erneuerbaren Energien, sondern um ganz normales Erdgas, das zum größten Teil aus Russland kommt. Darauf macht das Frankfurter Verbrauchermagazin Öko-Test aufmerksam. Das allerdings ist nicht wirklich neu: Gastipp.de hat darüber schon berichtet.
Reines Biogas liefern auch die anderen Anbieter nicht, sondern Beimischungen von Biogas. Bei Tchibo läuft das so: Der Kafferöster will Zertifikate aus Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern kaufen. Konkret unterstütze man ein Projekt im afrikanischen Mali, das durch Herstellung und Vertrieb effizienter Brennholzkocher die übermäßige Abholzung von Wäldern verhindere. Die Einsparungen dort sollen die CO2-Emissionen aus dem Verbrauch, der Förderung und dem Transport des Gases zu 100 Prozent kompensieren. Externe Dienstleister managen die komplexen Abläufe in der CO2-Kompensation für Tchibo. Alle Projekte, in die investiert wird, müssen dem anspruchsvollen Siegel der Schweizer Gold Standard Foundation genügen. Der TÜV Nord prüft die Verrechnung nach den Standards für sein Zertifikat Klimaneutrales Gasprodukt. Auf Anfrage von Öko-Test wollte allerdings der TÜV nicht offenlegen, welche Standards er für dieses Zertifikat entwickelt hat.