Geologen halten Erdbeben durch Erdgasförderung für möglich
Fachleute des Geologischen Dienstes NRW halten Erdbeben durch das umstrittene Fracking-Verfahren bei Erdgasbohrungen für möglich. Der Direktor des Geologischen Dienstes NRW, Josef Klostermann, sagte am Dienstagabend auf einer Veranstaltung im münsterländischen Nordwalde, sollte das Verfahren in der Region zur Anwendung kommen, seien Erdstöße der Stärke eins bis drei nicht auszuschließen.
Bei den derzeit geplanten Probebohrungen seien Erdbeben hingegen nicht zu erwarten, stellte Klostermann klar. Die Firma Exxon Mobil hat bei der Bezirksregierung Arnsberg einen Antrag auf Probebohrungen in Nordwalde gestellt. Außerdem sind weitere Bohrungen in Borken und Drensteinfurt geplant. Ob es zu einer Förderung kommt und ob dabei das Fracking-Verfahren eingesetzt wird, ist bislang unklar.
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst, um dort in undurchlässigen Gesteinsschichten lagerndes Erdgas freizusetzen. Anwohner befürchten eine Verschmutzung der Umwelt und des Grundwassers.
Klaus Willy Schumacher vom NRW-Wirtschaftsministerium kündigte vor mehr als 100 Bürgern in Nordwalde an, dass Unterlagen, die Exxon Mobil für die Genehmigung des Betriebsplans und für die Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis an die Bezirksregierung Arnsberg übergeben muss, im Internet veröffentlicht werden sollen.
Deutschland fördert mit 15 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr etwa 15 Prozent des eigenen Bedarfs im Inland, den Großteil davon in Niedersachsen.
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