EWE denkt nochmal über Gaspreis-Rückzahlungen nach
Der Oldenburger Energieversorger EWE will sein Rückzahlungsangebot für umstrittene Gaspreiserhöhungen offenbar nachbessern. Für eine Entscheidung wolle der Vorstand aber erst noch die Eigentümer mit heranziehen. „Wir arbeiten intern bereits an einer Neubewertung der Gesamtsituation“, zitierte die „Nordwest-Zeitung“ den Vorstandsvorsitzenden Werner Brinker.
Eine deutliche Ausweitung dieses Angebotes hätte jedoch weitreichende finanzielle Folgen. „Darüber kann der Vorstand der EWE nicht allein entscheiden“, sagte der EWE-Chef weiter. Nach Informationen der Zeitung sind auch Vertreter der Kreise und Städte, die die EWE tragen, für eine schnelle Nachjustierung.
Bereits rund 3.500 Kunden der EWE klagen auf Vollrückzahlung von Gaspreis-Erhöhungsbeträgen. Niedersachsens Justizminister Bernd Busemann (CDU) hatte die hohe Belastung der Gerichte beklagt und der EWE nahegelegt, eine Lösung zu finden.
Der Bundesgerichtshof hatte die Gaspreisklauseln der EWE für den Zeitraum von 2007 bis 2009 für nichtig erklärt. Die EWE schaltete daraufhin den früheren Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) als Vermittler ein. Er schlug die Auszahlung eines Teils des umstrittenen Betrags an die 620.000 betroffenen Gaskunden vor, meist 80 bis 200 Euro. Das wollen viele Kunden aber nicht hinnehmen und klagen.
(dapd/jsp/mwa /1)