Nabucco: Aserbaidschan möchte Pipeline an Baku anbinden
Aserbaidschan ist offenbar an einer Anbindung der Nabucco-Pipeline an die Hauptstadt Baku interessiert. Das sagte Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender des an dem Nabucco-Konsortium beteiligten Energiekonzerns RWE, wie die „Märkische Allgemeine“ berichtet. Bislang ist geplant, die Pipeline von der Ostgrenze der Türkei bis nach Österreich zu führen.
Erst kürzlich wurde zudem bekannt, dass die Baukosten der Nabucco-Pipeline aufgrund einer Änderung des Trassenverlaufs und steigenden Rohstoffpreisen deutlich steigen werden. Statt der bisher angenommenen acht Milliarden Euro soll die Nabucco-Pipeline nun 14 Milliarden Euro kosten.
Die Änderung des Trassenverlaufs der Nabucco-Pipeline bezieht sich auf den Trassenverlauf in der Türkei. Statt der Abzweigung Richtung Iran soll nun ein wesentlich längerer Abschnitt der Pipeline an die türkisch-irakische Grenze heranführen. Dadurch wird die Nabucco-Pipeline um gute 20 Prozent länger beziehungsweise von 3.300 Kilometer auf 3.900 Kilometer Länge anwachsen.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen. Die Pipeline soll über 3.300 Kilometer jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die EU bringen. Aus Russland werden derzeit rund 25 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten Gases geliefert.