Neue Biogasanlage soll Kraftstoff produzieren

 Der Betreiber der neuen Biogasanlage im brandenburgischen Schwedt will das gewonnene Gas hauptsächlich als Kraftstoff für Fahrzeuge einsetzen. Vorteil gegenüber herkömmlichen Treibstoffen sei, dass die CO2-Bilanz von Biogas deutlich besser als bei Benzin oder Erdgas ausfalle und es zudem günstiger für die Verbraucher sei, sagte Claus Sauter, Vorstand des Anlagenbetreibers Verbio, am Mittwoch in Potsdam.

In der Anlage werden die Reststoffe, die bei der Herstellung von Bioethanol für die Schwedter Erdölraffinerie anfallen, zu Gas vergoren. Die Reststoffe, auch Schlempe genannt, seien bislang als Flüssigdünger auf die Äcker in der Uckermark ausgebracht oder zur Futtermittelproduktion verwendet worden, sagte Sauter. In naher Zukunft wolle Verbio neben den Bioethanol-Reststoffen auch Stroh und Gülle sowie Mist zu Gas verarbeiten.

Das neue Werk werde eine Leistung von 30 Megawatt haben, sagte der Verbio-Vorstand. Da Biogas Erdgas in seiner chemischen Zusammensetzung gleiche, könnte damit rein rechnerisch jedes achte Erdgasauto in Deutschland mit Verbio-Biogas fahren. In einer zweiten Ausbaustufe soll die Leistung auf 75 Megawatt ausgebaut werden. Dann ist sie laut Unternehmensangaben die weltgrößte Biogasanlage.

Problem sei noch das Vertriebsnetz, räumte Sauter ein. Da derzeit meist die Stadtwerke Eigentümer von Biogastankstellen seien, gebe es keinen einheitlichen Anbieter. Zudem seien Tankstellen an attraktiven Standorten erforderlich. Verbio plane deshalb, einen dreistelligen Millionenbetrag in Tankstellen zu investieren.

Die CO2-Emmission von Biogas-Kraftstoff pro gefahrenem Kilometer liegt laut Sauter bei fünf Gramm. Dabei sei die gesamte Herstellungskette vom Bauern bis zur Autofahrt einberechnet. Benzin liege dagegen bei 164 Gramm. Gleichzeitig sei Biogas kostensparend für den Verbraucher. Für zehn Euro komme ein Autofahrer mit Biogas 263 Kilometer weit, 141 Kilometer weiter als mit Benzin.

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