Gaspreis-Streit: EWE macht Millionenverlust
Der Energieversorger EWE erwartet aufgrund des weiter schwelenden Streits um unwirksame Gaspreiserhöhungen einen Verlust von 50 Millionen Euro für das Jahr 2010. Im vorangegangenen Jahr betrug der Gewinn noch gut 199 Millionen Euro. Das geht aus den vorläufigen Geschäftszahlen des Unternehmens hervor, die gestern veröffentlicht wurden.
Neben dem schwelenden Gaspreis-Streit hat nach Angaben des EWE-Chefs Werner Brinker auch beigetragen, dass der Energieversorger trotz inzwischen gestiegener Kosten den Gaspreis im vergangenen Jahr später erhöht habe als eigentlich notwendig, wie der „NDR“ berichtet.
Der Bundesgerichtshof hatte die Gaspreisklauseln der EWE für den Zeitraum von 2007 bis 2009 für nichtig erklärt. Die EWE schaltete daraufhin den früheren Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) als Vermittler ein. Er schlug die Auszahlung eines Teils des umstrittenen Betrags an die 620.000 betroffenen Gaskunden vor, meist 80 bis 200 Euro. Das wollen viele Kunden aber nicht hinnehmen und klagen. Noch sind Hunderte Verfahren offen.