Energetische Gebäudesanierung bietet enormes Sparpotenzial
Ein ungedämmtes Zweifamilienhaus aus den 60er Jahren weist oft einen aktuellen Heizenergieverbrauch von 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr auf, rechnet Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale vor. Daraus ergibt sich bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern ein Gas- oder Ölverbrauch von 37.500 Kilowattstunden im Jahr. Dies entspricht etwa 3.750 Kubikmeter Gas beziehungsweise 3.750 Liter Heizöl.
Durch eine Minimaldämmung von 2 cm Dicke auf der Fassade kann sich der Energieverbrauch daher auf beispielsweise 215 Kilowattstunden pro Quadratmetern im Jahr verringert haben. Bei dem Beispielhaus entspricht dies einer absoluten Einsparung von etwa 420 Liter Öl oder 420 Kubikmeter Gas. Durch weitere kostengünstige Dämmmaßnahmen in Kombination mit moderner Heizungstechnik lässt sich der Verbrauch eines älteren Gebäudes mit vertretbarem Aufwand erheblich reduzieren.
Reinhard Schneeweiß erläutert, dass man gut und gerne auf einen Energiekennwert von 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr kommen kann. Dadurch vermindert man den Energieverbrauch bei 150 Quadratmetern Wohnfläche um weitere 1.725 Liter Öl oder 1.725 Kubikmeter Gas. Die Amortisation solcher Sanierungsmaßnahmen liegt in der Größenordnung von 10 bis 18 Jahren, sagt der Fachmann.
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