Thüringen hat kein Problem mit mehr Biogasanlagen
Thüringen hat noch ausreichend Kapazitäten für Biogasanlagen. Bei einem Anbauumfang von weniger als zehn Prozent der Ackerfläche sei jeder zusätzliche Hektar Mais eine Bereicherung der Fruchtfolge, heißt es einer am Montag veröffentlichten Studie der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft.
Im Freistaat sei Mais keine „Problemkultur“. Vielmehr könne durch sogenannte standortangepasste Biogasanlagen ein sehr guter Weg bei der Versorgung mit alternativen Energien beschritten werden. Zudem sei wegen des vergleichsweise geringen Tierbestands eine erhöhte Biogas-Produktion „möglich und auch gewünscht“. Selbst bei einer erhöhten Tierproduktion seien „keine Konkurrenzbeziehungen zur Bioenergieerzeugung zu erwarten“. Vor allem in vieharmen Regionen lieferten die Biogasanlagen als sogenannte Betonkühe wichtigen organischen Dünger. Dadurch werde weniger Mineraldünger eingesetzt und so die zusätzliche Einbringung von Stickstoff in den Nährstoffkreislauf gesenkt.
Anlass für die Studie ist den Angaben zufolge die anhaltende Polarisierung zwischen der Nahrungsgüterproduktion und der Bioenergieerzeugung in der Debatte über eine Anbauausweitung bei Energiepflanzen. Erst Mitte März hatte Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) erklärt, dass Biomasse mittelfristig die wichtigste regenerative Energiequelle in Thüringen sein werde. Derzeit stammten 86 Prozent der erneuerbaren Energien im Freistaat aus Biomasse.
(dapd/jwu/pon /1)