Erdgas klimaschädlicher als gedacht?
Forschungsergebnisse einer bislang noch unveröffentlichten Studie lassen an der relativen Umweltfreundlichkeit des Energieträgers Erdgas zweifeln. Denn einerseits müsse man - so die Studie - neben den CO2-Emissionen, die bei der Verbrennung von Erdgas entstehen, auch die CO2-Emissionen anrechnen, die bei der Bohrung, Förderung, Veredelung und dem Transport von Erdgas entstehen und andererseits sei Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, viel klimaschädlicher als Erdgas.
Bei Erdgasbohrungen nach konventionellem Gas tritt demnach laut der Studie, von der „Spiegel Online“ berichtete, etwa 1,7 bis 6 Prozent des geförderten Erdgases in die Atmosphäre aus. Beim Bohren nach unkonventionellem Erdgas wie Schiefergas soll es sogar 3,6 bis 7,9 Prozent der geförderten Menge sein. Das sei darauf zurückzuführen, dass ein Teil der Flüssigkeit, die beim Fracking in den Boden gepresst wird, wieder an die Oberfläche gelange und mit ihr das Gas. Dabei strömt eine erhebliche Menge Gas aus, da beim Bohren mittels Fracking viele Millionen Liter Wasser verwendet werden.
Da ein Kilogramm Methan rechnerisch innerhalb von 100 Jahren dieselbe Wirkung in der Atmosphäre habe wie 33 Kilogramm CO2 (der Wert ist dabei deutlich höher angesetzt als in vielen anderen Erhebungen), sind mit der Nutzung des Energieträgers Erdgas deshalb viel höhere CO2-Emissionen verbunden als landläufig angenommen. Die Forscher haben allerdings darauf hingewiesen, dass die Ergebniss der Studie in weiteren Studien erhärtet werden müssen.