Energiewende: Biogas wird vernachlässigt
Offshore Windstrom vom Meer, Repowering alter Windenergieanlagen an Land und der Abbau planungsrechtlicher Hemmnisse für den Bau neuer Windräder sind die Rezepte von Umweltminister Norbert Röttgen und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle für den Umbau der Stromerzeugung in Deutschland. Dabei werden „die Erneuerbare-Energien-Potenziale aus Biogas, Wasserkraft, Geothermie und Photovoltaik werden völlig außer Acht gelassen“, kritisiert Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas.
Besonders Biogas sei aber als speicherbarer Energieträger qualitativ besonders hervorzuheben, wenn es um die Frage nach der Speicherung erneuerbarer Energien geht. „In Verbindung mit dem Erdgasnetz ergeben sich für Biogas sehr große Speicherkapazitäten, die nur richtig genutzt werden müssen. So lassen sich auch überschüssiger Wind- und Sonnenstrom in Form von Wasserstoff oder Methan im Erdgasnetz parken“, so da Costa Gomez.
Rein rechnerisch lassen sich aus etwa 220 Terawattstunden (TWh) in Kavernen lagerndem Erdgas mit Gas- und Dampfkraftwerken rund 130 TWh Strom flexibel erzeugen. Das Stromnetz hat dagegen nur eine Speicherkapazität von 0,04 TWh - und bei einer Vollversorgung mit Ökostrom bräuchte Deutschland die 500-fache Speicherkapazität, also 20 TWh.