Bauernverband: Nahrungs- und Energiepflanzen sind keine Konkurrenten

Der Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung hat nach Ansicht des Thüringer Bauernverbandes keine Schuld am Anstieg der Lebensmittelpreise. Obwohl vielfach von einer Konkurrenz zwischen Nahrungs- und Energiepflanzen gesprochen werde, seien „Teller und Tank“ vereinbar, sagte Verbandspräsident Klaus Kliem auf der am Donnerstag eröffneten Landwirtschaftsmesse agra 2011 in Leipzig.

Zugleich bleibe die Nahrungsmittelproduktion die wichtigste Aufgabe für die Landwirtschaft. Es seien aber genügend Kapazitäten für den Anbau von Energiepflanzen vorhanden. Dazu zählten jedoch nicht nur Mais und Raps, sondern beispielsweise auch Holz, das auf Plantagen mit schnell wachsenden Bäumen gewonnen werden kann.

Zugleich warnte Kliem vor einer „Überspitzung“ der Diskussion. Seiner Ansicht nach sind die Nahrungsmittelpreise nicht zu hoch, sondern „weltweit eher zu niedrig“. Dabei verwies er auf große brachliegende Flächen in Osteuropa, die nicht bewirtschaftet würden, weil dies bei den derzeitigen Getreidepreisen nicht rentabel sei. Auch die Landflucht in Afrika habe Gründe in zu niedrigen Agrarpreisen.

Eines der Schwerpunktthemen der Messe, die am Donnerstag von Sachsens Agrarminister Frank Kupfer (CDU) eröffnet wurde, ist die Energieerzeugung aus Biomasse. Auf der noch bis Sonntag dauernden Leistungsschau präsentieren sich rund 950 Firmen und damit zehn Prozent mehr als bei der vorhergehenden Schau. Vor allem im Bereich nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie ist die Ausstellerzahl gestiegen. Neben Brancheninformationen gibt es zahlreiche Wettbewerbe.

Die Messe findet seit zum elften Mal seit 1991 statt. Sie wird alle zwei Jahre ausgerichtet. Für dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit 49.000 Besuchern.
(dapd/hel/pon /1) 

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