Nabucco-Pipeline: Baubeginn verschoben
Eigentlich sollte der Bau der Nabucco-Pipeline im nächsten Jahr beginnen und Ende 2015 das erste Gas nach Europa fließen. Nun hat sich das Betreiberkonsortium der Pipeline darauf verständigt, erst 2013 mit dem Bau der Nabucco-Pipeline zu beginnen, wie die „Financial Times Deutschlands“ unter Berufung auf den Geschäftsführer des Betreiberkonsortiums, Reinhard Mitschek, berichtet. Eines der wichtigsten Energie-Infrastrukturprojekte der Europäischen Union (EU) bleibt damit weiter auf Eis gelegt.
Neben den fehlenden Gaslieferverträgen kämpft das Betreiberkonsortium zudem mit den ausufernden Kosten der Nabucco-Pipeline. So bestätigte der EU-Energiekommissar Günther Oettinger jetzt eine deutliche Kostenexplosion bei der geplanten Gas-Pipeline, über die schon seit längerem spekuliert wurde. Auf einer Energiefachtagung des Forum-Instituts in Stuttgart bestätigte Oettinger nach Berichten der „Märkischen Allgemeinen“ Spekulationen, dass das Nabucco-Projekt statt der bisher veranschlagten 7,9 Milliarden Euro 12 bis 15 Milliarden kosten werde.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen. Die Pipeline soll jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die EU bringen.