Fracking in NRW: Landesregierung will besser informieren
Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger will den Landtag und die Öffentlichkeit künftig besser über die Erdgaspolitik und insbesondre das Fracking informieren. Deshalb sei die Bezirksregierung Arnsberg aufgefordert worden, eine Chronologie zu liefern, in der alle Erkundungen möglicher Abbaugebiete bis zum sogenannten Fracking seit den 1960er Jahren verzeichnet seien, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Düsseldorfer Landtags.
Die FDP-Fraktion hatte zuvor eine Aktuelle Viertelstunde zum Thema Fracking beantragt. Sie wirft dem Minister vor, den Landtag und die Öffentlichkeit über verschiedene Fracking-Vorhaben falsch informiert zu haben. Voigtsberger hatte im Januar erklärt, es habe noch keine Zulassungen von Fracking-Maßnahmen in NRW gegeben. In der vergangenen Woche musste er diese Aussage über die Zulassungen von Fracking-Maßnahmen revidieren. Für die fehlerhaften Informationen über das Fracking machte er dabei die Bezirksregierung Arnsberg verantwortlich, die ihn nur lückenhaft informiert habe.
Den aktuellen Informationen zufolge hat ein Konsortium von Energieunternehmen bereits 1995 probeweise Fracking- Maßnahmen durchgeführt. Außerdem soll die Bezirksregierung Arnsberg der Firma Exxon Mobil im März 2009 eine Genehmigung für Fracking-Maßnahmen erteilt haben, die jedoch nicht ausgeführt worden sein sollen.
Das Fracking-Verfahren, bei dem ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst wird, um dort in undurchlässigen Gesteinsschichten lagerndes Erdgas freizusetzen, ist umstritten. Gegner des Fracking-Verfahrens befürchten, dass das Grundwasser verunreinigt werden könnte.
(dapd/toh/kos /1/Gastipp.de)