VNG macht weniger Gewinn
Der drittgrößte deutsche Gasimporteur, die Leipziger VNG, hat im vergangenen Geschäftsjahr erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Der Jahresüberschuss stürzte binnen eines Jahres um gut zwei Drittel ab, von 170 Millionen auf 59 Millionen Euro und damit auf den schlechtesten Wert seit Jahren.
Gründe dafür seien das starke Überangebot an Gas auf dem Markt und der damit verbundene Preisverfall, sagte der VNG-Vorstandsvorsitzende Karsten Heuchert am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Leipzig. Gleichwohl werde an die Anteilseigner eine Dividende von 50 Millionen Euro ausgeschüttet.
Veränderungen gab es bei Erdgasabsatz und Erdgasbezug der VNG. Rund 35 Milliarden Kilowattstunden verkauft das Unternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile über Spot- und Terminmärkte, beim Einkauf hatte dieser Marktbereich im vergangenen Geschäftsjahr einen Anteil von 31 Prozent und verdreifachte sich damit seit 2008. Im Gegenzug verlor Russland als Importeur für die VNG an Bedeutung: Nur noch 32 Prozent des Gases bezieht das Unternehmen von dort, vor zehn Jahren war es noch fast 50 Prozent.
Das Gasgeschäft der nächsten Jahre bewertete Heuchert vorsichtig optimistisch, vor allem wegen der geänderten Energiepolitik der Bundesregierung seit dem Atomunfall im japanischen Fukushima. Erdgas biete sich als ideale Brückentechnologie an, um zwischen einem Abschalten der Atommeiler und dem Ausbau der erneuerbaren Energieträger die Stromversorgung in Deutschland zu sichern.
(dapd.djn/lmh/mwa /1)