Nabucco-Pipeline: Oettinger sieht Realisierung gefährdet
Günther Oettinger, der Energiekommissar der Europäischen Union (EU) sieht die Realisierung der Nabucco-Pipeline gefährdet und schließt auch ein Scheitern des Projekts nicht aus. Gegenüber der „Zeit“ sagte Oettinger: „Scheitern können alle Großprojekte. Vor dem Baubeginn sollte man also niemals auf das Gelingen wetten."
Erst kürzlich wurde der Baubeginn der Nabucco-Pipeline aufgrund der immer noch fehlenden langfristigen Gaslieferverträge mit Turkmenistan und Aserbaidschan, die die Pipeline mit Gas füllen sollen, um ein Jahr verschoben. Eines der wichtigsten Energie-Infrastrukturprojekte der EU harrt damit weiterhin seiner Umsetzung. Eigentlich sollte der Bau der Nabucco-Pipeline im nächsten Jahr beginnen und Ende 2015 das erste Gas nach Europa fließen.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen. Die Pipeline soll über 3.300 Kilometer jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die EU bringen. Aus Russland werden derzeit rund 25 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten Gases geliefert.