Erdgasbezug 2010: Mehr Erdgas aus den Niederlanden

Deutschland hat im Jahr 2010 zwei Drittel seines für Haushalte und Industrie benötigten Erdgases aus west- und nordeuropäischen Quellen bezogen. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor, die gestern veröffentlicht wurden.

Der Anteil der deutschen Gasförderung am gesamten Erdgasaufkommen betrug demnach im vergangenen Jahr elf Prozent gegenüber 13 Prozent im Jahr 2009. Norwegische Erdgasproduzenten steuerten erneut einen Anteil von insgesamt 29 Prozent bei. Der niederländische Anteil wuchs auf 22 Prozent gegenüber 20 Prozent im vorangegangenen Jahr. Aus russischen Quellen stammten genau wie im Jahr zuvor 32 Prozent. Die restlichen fünf Prozent (2009 war es ein Prozent weniger) verteilten sich auf Dänemark, Großbritannien und andere Länder.

„Die unterschiedlichen Lieferquellen und Lieferländer sind neben den verschiedenen Ferngastransportleitungen, dem vereinfachten innereuropäischen Gastransport sowie den 47 deutschen Erdgasspeichern Garant unserer seit Jahrzehnten sicheren Erdgasversorgung. Wir können beim anstehenden Umbau der Energieversorgung deshalb auch auf Erdgas als einem umweltschonenden und noch lange verfügbaren Energieträger setzen", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW heute in Berlin.

In der Zukunft ist für Deutschland auch die Einfuhr von Erdgas aus Ländern denkbar, mit denen Deutschland nicht über Erdgaspipelines verbunden ist. Möglich wird dies durch den Transport von Flüssig-Erdgas (LNG) in speziellen Tankschiffen. Mögliche Lieferländer sind zum Beispiel Katar, Nigeria oder Ägypten. Schon heute hat LNG einen Anteil von etwa 25 Prozent am globalen Handel von Erdgas. Durch die Anbindung an das europäische Erdgasverbundsystem stehen auch dem deutschen Markt zusätzliche LNG-Mengen zur Verfügung. 

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