Gasnetz als Speicher für erneuerbare Energie: Gesetzesentwurf vorgestellt
Der Fachverband Biogas hat letzte Woche zusammen mit zahlreichen Akteuren aus Biogas-, Wind-, Agrar- und Finanzbranche einen Gesetzesvorschlag zum Marktanschub der Einspeisung und Speicherung von Gas aus erneuerbaren Energien (EEGasG) präsentiert.
Dieses EEGasG sieht vor, dass Einspeiser von erneuerbaren Gasen ins Erdgasnetz eine knapp auskömmliche Vergütung erhalten, die ausschließlich die Finanzierung der Investitionen absichert. Die Vergütung soll nach wenigen Anlagengrößenklassen gestaffelt sein und eine an die Entwicklung des Erdgaspreises gekoppelte Marktkomponente enthalten. Das so geförderte und eingespeiste EE- und Biogas verliert seine „grüne“ Eigenschaft und wird einer effizienten Nutzung in Gas- und Dampfkraftwerken (GuD) und großen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) zugeführt. Den Kraftwerksbetreibern entstehen keine Mehrkosten, weil sie das EE-Gas zum Erdgas-Marktpreis beziehen.
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Der gesetzlich geregelte Weg über das Erdgasnetz ist für die Nutzung von Biogas wichtig, um die Biogaseinspeisung insgesamt und insbesondere auch im landwirtschaftlichen und mittelständischen Bereich anzukurbeln. Mit der Einspeisung von Biogas und EE-Gas sind über das Erdgasnetz alle Verwertungspfade zu erreichen. So könnten die erneuerbaren Gase in die Ballungszentren transportiert werden, um hier beispielsweise Standorte für hocheffiziente KWK-Anlagen zu erreichen, wo die anfallende Wärme zu 100 Prozent nutzbar ist. Darüber hinaus kann auch der Kraftstoffmarkt bedient werden und die Wärme in energetisch optimierten Gebäuden bereitgestellt werden.