Biogasanlagen sollen Stromversorgung sichern
Biogas macht „BioStrom“. So jedenfalls heißt ein Forschungsprogramm des Instituts für Angewandte Forschung (IAF) an der Hochschule Ingolstadt. In den kommenden drei Jahren wird unter der Leitung von Prof. Wilfried Zörner das Forschungsprojekt „BioStrom“ untersucht. Das Vorhaben widmet sich der Entwicklung eines Systems zur steuerbaren, bedarfsgerechten Stromerzeugung durch Biogasanlagen. Gerade der von der Bundesregierung beschlossene Atomausstieg wird zu einem Schub bei den Erneuerbaren Energien führen.
„Mit dem Ausbau der erneuerbaren, jedoch stark schwankenden Stromerzeugung durch Wind- und Solarenergie steigt die Anforderung an die Versorgungssicherheit. Um die Netzstabilität auch in Zukunft sicherzustellen, müssen Potenziale im Bereich des Lastmanagements und neuer Speichertechnologien erschlossen werden“, erläutert Prof. Wilfried Zörner, Wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzfeldes, eine Hauptproblematik der Einbindung zunehmender Strommengen aus Erneuerbaren Energien. Die steuerbare Stromerzeugung aus Biogas hat dabei ein besonders großes technisches und wirtschaftliches Potenzial. Es kann ein höherer Wirkungsgrad erreicht werden als beispielsweise bei der Speicherung von Strom in Pumpspeicherkraftwerken oder durch Druckluftspeicher.
Deshalb ist das primäre Ziel des Vorhabens, bereits bestehende Biogasanlagen in die Lage zu versetzen, als steuerbare Stromerzeuger zu arbeiten und damit zur Erhöhung der Netzstabilität beizutragen. Hierbei werden Lösungen sowohl im technischen als auch im (genehmigungs-)rechtlichen Kontext erarbeitet. Somit werden Biogasanlagen frühzeitig, durch z.B. den Einsatz von effizienten Gasspeichertechnologien, in die Lage versetzt, Lastmanagement zu betreiben und damit als steuerbare Stromerzeuger in Aktion zu treten.