Russische Gaslieferungen: Schröder sieht gegenseitige Abhängigkeit
Der Altkanzler Gerhard Schröder ist Sorgen, Deutschland könne bei Gaslieferungen zu abhängig von Russland werden, entgegengetreten. „Es ist eine gegenseitige Abhängigkeit“, betonte der Altkanzler am Montag bei einer Veranstaltung des Öl- und Gasproduzenten Wintershall in Kassel. Der russische Staat könne nicht auf die pünktlichen Zahlungen deutscher Unternehmen verzichten.
Im Bezug auf die von der aktuellen Bundesregierung angestoßenen Energiewende sagte Schröder: „Es ist objektiv so, dass wir mehr Gas brauchen.“ Er sage das nicht nur aufgrund seines neuen beruflichen Engagements. Schröder ist Vorsitzender der Aktionärsversammlung der Nord Stream AG, die eine Gaspipeline unter der Ostsee baut. Die BASF-Tochter Wintershall gehört zu den Aktionären. Hauptgesellschafter ist der russische Energieriese Gazprom, der nach Angaben des Pipeline-Unternehmens 51 Prozent der Anteile hält.
Vielleicht interessiert Sie auch:
Spekulationen, er könne bald in den Aufsichtsrat von Gazprom einziehen, wies Schröder nach seinem Vortrag zurück. „Ich muss das bedauerlicherweise dementieren“, sagte er auf Nachhaken des Moderators. „Mich hat keiner gefragt.“ Es werde auch niemand fragen. Verschiedene Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, der SPD-Politiker werde als Kandidat für das Kontrollgremium des russischen Unternehmens gehandelt.
(dapd/olh/kos /1)