Expertin: Biomasse kann Atomkraft zum Teil kompensieren

Die Bioenergieexpertin Iris Lewandowski sieht im Ausbau der Biomasse einen wichtigen Beitrag, um den Wegfall der Energie aus Atomkraft zu kompensieren. Laut Lewandowski wurde der Energieverbrauch im Jahr 2009 zu 5,2 Prozent aus Bioenergie gedeckt. Der Anteil an der Wärmeerzeugung lag bei 8 Prozent, beim Kraftstoff waren es 5,5 Prozent.

„Ich gehe davon aus, dass Biomasse das Potenzial hat, mindestens zwölf Prozent des Primärenergiebedarfs in Deutschland zu decken“, sagte die Professorin vom Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergiepflanzen der Universität Hohenheim der Nachrichtenagentur dapd.

Akzeptanz von Energiepflanzen musss erhöht werden

Zum Ausbau des Anteils müsse die Politik aber auch die Akzeptanz für den Anbau von Energiepflanzen schaffen. „Die Leute stehen der Ausbreitung von Energiepflanzen skeptisch gegenüber“, sagte Lewandowski. Ein Stichwort sei die „Vermaisung“ der Landschaft durch den übermäßigen Anbau der Energiepflanze Mais.

Großes Potenzial sieht Lewandowski im Bezug auf Energiepflanzen in mehrjährigen Pflanzen, die holzähnlich sind, einen guten Brennwert haben und nicht als Futtermittel geeignet sind. Ein Beispiel sei Miscanthus, auch bekannt als China-Schilf. „Das Gras wächst erstaunlich schnell und kann jährlich geerntet werden“, sagte sie. Dadurch könne die Fläche für effektiv ausgenutzt werden. „Diese Pflanzen weisen sehr wenige Energieverluste bei der Verbrennung auf“, sagte Lewandowski. „Atomstrom lässt sich so günstig ersetzen.“ 

Auch die Konkurrenz um Flächen zwischen Energiepflanzen und Nahrungs- oder Futtermittel sei nicht so dramatisch wie von vielen befürchtet. „Die Gräser wachsen auch auf Flächen, die nicht für die Landwirtschaft geeignet sind.“ Zudem werde auch die Landwirtschaft immer effektiver und müsse im Umkehrschluss immer weniger Fläche nutzen.
(dapd/mje/pon /4)  

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