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Baden-Württemberg setzt auf Gaskraftwerke

Modell eines Gaskraftwerks von SiemensDie grün-rote Landesregierung in Baden Württemberg will bei der Stromerzeugung künftig weitgehend auf Kohlekraft verzichten. Seine Regierung wolle nicht, dass neue Kohlekraftwerke gebaut werden, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen sei dies so festgelegt. Die Anlagen, die bereits im Bau seien, würden jedoch gebaut.

Kretschmann sagte, dass man in den Verhandlungen mit der Bundesregierung über den Atomausstieg darauf gedrungen habe, für den Übergang auf Gaskraftwerke statt auf Steinkohleanlagen zu setzen und dafür sogenannte Kapazitätsmärkte zu schaffen. Dabei sollen die Energieunternehmen als Ausgleich für den Bau und die Vorhaltung der kostspieligen Gaskraftwerke eine Bereitstellungsvergütung erhalten.

Kretschmann prognostizierte, dass die Richtungsentscheidung zwischen Gas und Kohle in Zukunft der „eigentliche Konflikt“ in der Energiepolitik sei. „Wir gehen mit Bayern den Weg zu den Kapazitätsmärkten.“ Auch für den Energiekonzern EnBW, an dem das Land Anteile hält, sei es „sicher eine Option“, ein Gaskraftwerk zu bauen.

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) schloss den Bau neuer Kohlekraftwerke als Ersatz für die stillzulegenden Kernkraftwerke aus. Grundlage für die Energiewende solle ein Klimaschutzgesetz sein. Darin sollten „verbindliche Ziele genannt werden, um zum Beispiel die CO2-Emissionen bis 2050 gegenüber dem Niveau von 1990 um rund 90 Prozent abzusenken“, sagte Untersteller laut einer Sonderveröffentlichung der „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“.
(dapd/sas/wca/nsc /1)