Wirtschaftsverband verteidigt bisherige Fracking-Praxis
Der von Nordrhein-Westfalen (NRW) eingebrachte Vorschlag zur Änderung der Umweltverträglichkeitsprüfungen beim Fracking-Verfahren ist aus Sicht des Wirtschaftsverbands Erdöl- und Erdgasgewinnung der deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten (WEG) in vielen Punkten in der Sache nicht zielführend.
„Die deutsche Erdöl- und Erdgasindustrie blickt auf viele Jahrzehnte Erfahrungen zurück. Das Fracking-Verfahren kommt in Deutschland seit den 1960er Jahren zum Einsatz, ohne dass das Fracking-Verfahren in rund 300 Anwendungen zu einer Beeinträchtigung des nutzbaren Grundwassers geführt hätte“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des WEG, Josef Schmid.
„Dies geht einmal zurück auf die hochentwickelte Technologie und erfahrene Mitarbeiter, aber auch auf die in Deutschland bereits heute geltenden gesetzlichen Anforderungen. Bereits nach dem geltenden Genehmigungsverfahren werden umweltrechtliche, insbesondere wasserrechtliche Aspekte umfassend berücksichtigt. Eine Änderung der UVP-Verordnung Bergbau ist aus Sicht der Industrie deshalb sachlich nicht erforderlich. Hier ist allerdings noch mehr Aufklärungsarbeit und Dialogbereitschaft seitens der Industrie notwendig“, so Schmid.
Deshalb beteiligen sich die deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten intensiv an der Debatte über die Umwelt-verträglichkeit von Tiefbohrungen und Fracking-Technologie. „Wir würden es aber begrüßen, wenn NRW hier auf die jahrzehntelangen Erfahrungen des Landes Niedersachsens zurückgreift, wo heute rund 95 Prozent des heimischen Erdgases gefördert werden. Die Gesetzesänderungen müssten dabei auch mit dem grundsätzlichen Interesse an der Beschleunigung von Verwaltungsverfahren vereinbar und in der Sache angemessen sein“, betont Schmid.