Nord Stream-Pipeline an Festland angeschlossen
Die Verbindung für den Erdgastransport von Russland nach Westeuropa durch die Ostsee steht. Am deutschen Anlandepunkt in Lubmin setzten am Donnerstag Schweißer die symbolische letzte Verbindungsschweißnaht zwischen der Ostseepipeline Nord Stream und der Festlandleitung Opal (Ostseepipeline-Anbindungsleitung).
Damit sei die komplette, fast 1.700 Kilometer lange Erdgastrasse vom russischen Wyborg bis nach Tschechien fertiggestellt, sagte der Projektleiter des Betreiberkonsortiums Nord Stream, Georg Nowack. Das erste sibirische Erdgas soll noch in diesem Jahr nach Europa fließen.
Gegenwärtig bereiten die Trassenbauer die Inbetriebnahme des ersten von künftig zwei Leitungssträngen durch die Ostsee vor. Die Rohrleitung sei bereits druckgeprüft, entwässert und getrocknet worden, sagte Nowack. Seit Montag werde der 1.224 Kilometer lange Strang der Nord Stream-Pipeline mit Stickstoff gefüllt, der als Sicherheitspuffer zwischen Luft und Erdgas diene.
„Wir sind bereit für die Aufnahme des russischen Erdgases“, sagte Bernd Vogel, Geschäftsführer der Opal Nel Transport GmbH, einem Unternehmen der Wingas-Gruppe. Die bereits vor einem Monat fertiggestellte Anbindungsleitung sei bereits mit Probegas befüllt worden. Die zweite, nach Bremen führende Nordeuropäische Erdgasleitung (Nel) befinde sich seit April in Bau und soll im nächsten Jahr in Betrieb gehen.
Durch den ersten Leitungsstrang der Nord Stream-Pipeline sollen jährlich etwa 27,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas fließen. Seine Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2011 vorgesehen. Geplant ist ein Einweihungfestsakt in Lubmin, zu dem neben Nord-Stream-Aufsichtsratschef und Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der russische Präsident Dmitri Medwedew erwartet werden.
(dapd.djn/som/mwa /1)