Erstes Erdgas aus Ostseepipeline erreicht Lubmin
Etwa 17 Monate nach dem Baustart der deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream im Seegebiet vor Schweden hat das erste sibirische Erdgas die 1.224 Kilometer lange Trasse passiert. Das Gas sei am Samstag am deutschen Anlandepunkt in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern eingetroffen, sagte der Sprecher des Betreiberkonsortiums Nord Stream, Steffen Ebert, am Sonntag in Berlin.
Am Dienstag hatte der russische Regierungschef Wladimir Putin am Startpunkt der Nord Stream-Pipeline in Portowaja bei Wyborg (Russland) den Gashahn aufdrehen lassen. Das zunächst als technisches Gemisch verwendete Gas habe inzwischen den zuvor in den ersten Strang der Nord Stream-Pipeline gefüllten Stickstoff verdrängt, sagte Ebert.
Druck für Dauerbetrieb wird aufgebaut
„Wir haben am Wochenende in Lubmin sämtliche Ventile geschlossen, damit sich nun der erforderliche Druck für die kontinuierliche Gaslieferung von 70 bis 75 Bar aufbauen kann“, fügte der Sprecher hinzu. Das werde etwa einen Monat dauern, so dass ab Mitte Oktober das erste verwertbare Erdgas über die Anschlussleitung Opal (Ostseepipeline-Anbindungsleitung) zu den Kunden strömen kann.
Zur offiziellen Einweihung der Nord Stream-Pipeline werden im November Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Dmitri Medwedew zu einem Festakt in Lubmin erwartet. Jährlich werden dann etwa 27,5 Milliarden Erdgas über die Nord Stream-Pipeline nach Europa fließen.
Jahresliefermenge der Nord Stream Pipeline reicht für 26 Millionen Haushalte
Unterdessen gehen auch die Bauarbeiten für die zweite Trassenleitung der Nord Stream-Pipeline zügig voran. Inzwischen seien bereits 663 Kilometer des Zwillingsstrangs von Spezialschiffen auf dem Meeresboden verlegt worden, sagte Ebert. Damit sei er zu 54 Prozent fertiggestellt.