Biogas mit Erdgas-Qualität: Uni Hohenheim entwickelt neues Verfahren

14.09.2011 von

An der Universität Hohenheim wird ein völlig neues Verfahren entwickelt, um Biogas in Erdgasqualität zu erzeugen. Das neue Verfahren könnte der Produktion von Biogas mit Erdgasqualität zu einem echten Schub verhelfen. Mit dem neuen Verfahren sollen sich bis zu 40 Prozent der bisherigen Energiekosten einsparen lassen.

Das neue Verfahren zur Produktion von Biogas mit Erdgasqualität lässt sich zudem – anders als das herkömmliche Verfahren – auch mit kleinen Biogasanlagen wirtschaftlich realisieren. Auch der Gesamt-Investitionsaufwand für eine solche Biogasanlage ist deutlich geringer, da keine Anlage zur Aufbereitung des Gases notwendig ist.

Der Kniff des neuen Verfahrens für die Herstellung von Biogas mit Erdgasqualität: Die für die Biogasentstehung verantwortlichen Methan-Bakterien selbst werden eingespannt, um den Druck und die Reinheit zu erhalten, die für die Erdgasqualität notwendig sind. Damit muss das Gas nicht mehr wie bisher nachträglich verdichtet und gereinigt werden.

Noch ist die Erzeugung von Biomethan nur in sehr großen konventionellen Biogasanlagen möglich. In diesen wird das erzeugte Biogas von Wasser, Schwefel-wasserstoff und Kohlendioxid gereinigt. Für die Einspeisung ins Erdgasnetz muss das zu Biogas mti Erdgasqualität aufbereitete Gas zudem in einem weiteren separaten Verfahren mit hohem Energieaufwand verdichtet werden.

Deshalb wird Biogas mit Erdgasqualität in Deutschland bislang kaum genutzt. Derzeit sind nur rund 50 Biomethan-Anlagen in Betrieb. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis zum Jahr 2020 etwa sechs Milliarden Kubikmeter Biomethan pro Jahr erzeugt werden. Dafür wären etwa 1.500 Anlagen nötig.

Der weitaus größte Teil des in Deutschland erzeugten Biogases wird heute am Produktionsort in Blockheizkraftwerken verbrannt, um Wärme und Elektrizität zur Einspeisung in das Stromnetz zu produzieren. Dabei wird die anfallende Wärme häufig nur teilweise genutzt. 

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