Biogasrat wehrt sich gegen NABU-Positionspapier

„Tendenziös und in großen Teilen schlichtweg unwahr“, so lautet das Fazit des Biogasrat Geschäftsführers Reinhard Schultz zu dem kürzlich veröffentlichten Papier „Agrargasanlagen und Maisanbau“ des NABU Schleswig-Holstein.

Bei der Beantwortung der durchaus berechtigten Frage nach den ökologischen Konsequenzen einer veränderten Energieproduktion helfe es wenig, die Biogasbranche einseitig mit Falschaussagen zum Sündenbock zu machen und vor den eigentlichen Problemen die Augen zu verschließen.

Der Biogasrat selbst hat die Umweltwirkungen der Biogasproduktion in der Studie „Optimierung der marknahen Förderung von Biogas/Biomethan“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Biomasse-Forschungszentrum Leipzig eingehend in verschiedenen Anlagen- und Nutzungskonzepten analysiert.

Ziel war es, seriöse wissenschaftlich abgesicherte Ergebnisse zur Klima- und Umweltwirkung vorzulegen: so konnte etwa gezeigt werden, dass bei allen untersuchten Anlagekonzepten Treibhausgasemissionen eingespart werden und positive Umwelteffekte, beispielsweise durch den Einsatz von Gülle, erzielt werden.

Auch das Thema „Vermaisung“ hat der Biogasrat in seiner jüngsten Studie „Biogas und Landwirtschaft“ eingehend untersucht. „Wir haben nachgewiesen, dass hierfür in erster Linie der hohe Futtermittelbedarf in Veredelungs- und Milchviehregionen verantwortlich ist. Hier kann der Maisanteil auf bis zu 50 Prozent der Gesamtanbaufläche ansteigen und insofern eine echte Bedrohung für Bodenbeschaffenheit und Artenreichtum darstellen. Und um bei den Fakten zu bleiben: deutschlandweit wurden 2010 auf insgesamt 2,3 Millionen Hektar Ackerfläche Mais angebaut, 1,8 Millionen Hektar davon entfallen auf den Maisanbau für die Futtermittelgewinnung“, stellt Schultz klar.

„In Deutschland werden lediglich auf 650.000 Hektar Pflanzen für die Biogaserzeugung angebaut. Gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche von 18, 7 Millioenn Hektar in Deutschland ist der Anteil sogar noch ausbaufähig ohne in Konkurrenz zur Futter- oder Nahrungsmittelproduktion zu treten“, betont Schultz und verweist auf Erhebungen des Bundesverkehrsministeriums und des Bundeslandwirtschaftsministeriums.  

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