Studie: Erdgas-Kraftwerke können Energiewende allein sichern

Neue Kohlekraftwerke sind nach dem im Sommer beschlossenen Atomausstieg zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit nicht notwendig. Für den Übergang in das regenerative Zeitalter kann der Bedarf an zusätzlichen fossilen Kraftwerken allein durch den Neubau von Erdgas-kraftwerken gedeckt werden.

Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der klima-allianz deutschland beim arrhenius Institut für Energie- und Klimapolitik in Auftrag gegeben wurde. Bis 2030, so das Fazit der Studie, besteht trotz des Atomausstiegs und der Stilllegung alter Kohlekraftwerke ein überschaubarer Bedarf an zusätzlicher Erdgas-Kraftwerks-Leistung. In den nächsten zehn Jahren werden drei Gigawatt (GW) zusätzlicher Kapazität benötigt, um die Abdeckung der maximalen Last jederzeit sicherzustellen.

In den folgenden fünf Jahren müssen dann fünf bis zehn GW zugebaut werden, je nachdem, wie hoch der Anteil des Imports von Strom aus erneuerbaren Energien ist, der als gesichert angesehen wird. Mittelfristig, d.h. bis 2030, besteht ein Bedarf von knapp 7 GW zusätzlicher Leistung. Ohne Import steigt dieser Bedarf auf mehr als elf GW.

Erdgas-Kraftwerke sind nach Ansicht der klima-allianz Deutschland die beste und kostengünstigste Option, um den Backup für die Stromerzeugung auf dem Weg zu 100 Prozent erneuerbaren Energien sicherzustellen. Nach Ansicht der Energieexperten sei es aber entscheidend für Investoren zu verstehen, dass Erdgas-Kraftwerke die Ergänzung der erneuerbaren Energien bilden und nicht umgekehrt. Sie sollten immer dann betrieben werden, wenn Strom aus Windkraft und Photovoltaik nicht zur Verfügung steht.

Derzeit ist bereits eine Vielzahl von Erdgas-Kraftwerken entweder bereits im Bau oder in der Planung. Nach Auffassung der klima-allianz deutschland ist der benötigte Zubau an Gaskraftwerken vor diesem Hintergrund realisierbar, auch wenn nicht alle gegenwärtig in Planung befindlichen Gaskraftwerke gebaut werden sollten. Dies gelte erst recht, weil die Autoren der Studie bei der Bedarfsanalyse sehr konservative Annahmen zugrunde gelegt hätten.

 

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