Zum Auftakt der gasfachlichen Aussprachetagung 2011 hat sich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) dafür ausgesprochen, den Wärmemarkt vollständig für Biogas zu öffnen. Die öffentliche Debatte über die Energiewende in Deutschland konzentriere sich fast ausschließlich auf die zukünftige Stromerzeugung und den dringend notwendigen Ausbau der Energienetze. Erdgas habe im Wärmemarkt aber für die Erreichung der Klimaziele eine enorme Bedeutung.
„Damit der Energieträger Erdgas sein Potenzial voll entfalten kann, müssen allerdings einige Hindernisse beseitigt werden. Wir brauchen mehr Öko-Heizungen. Dazu muss das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) technologieoffener werden. Biogas sollte ohne Kraft-Wärme-Kopplungs-Pflicht nutzbar sein", forderte der BDEW-Präsident. Nach dem EEWärmeG darf Biogas derzeit nur in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und mit einem Anteil von 30 Prozent an der Wärmeerzeugung als Wärmeenergie in Neubauten eingesetzt werden. Die Verwendung in Brennwertkesseln wird hingegen ausgeschlossen. „Mit diesem Gesetz wird Biogas gegenüber anderen Energieträgern aus nicht nachvollziehbaren Gründen klar benachteiligt", kritisierte Woste.
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„Wir plädieren deshalb dafür, den Einsatz von Erdgas in Verbindung mit Biogas in Brennwertkesseln als klare Erfüllung der Nutzungspflicht im Sinne des EEWärmeG gelten zu lassen. Und: Die notwendige Novelle des EEWärmeG für private Gebäude muss den Bestand in Verbindung mit einer Nutzungspflicht einbeziehen. Die Einbeziehung des Gebäudebestandes in die Regelungen des EEWärmeG trägt wesentlich zur Effizienzsteigerung bei. Dabei müssen natürlich Technologieoffenheit und die Gleichwertigkeit von Biogas zur Erfüllung der Vorgaben des EEWärmeG gewährleistet sein", so Woste weiter.