dena: Gasnetz für Energiewende schlecht gerüstet
Nicht nur das deutsche Stromnetz, sondern auch das Gasnetz ist für die Energiewende schlecht gerüstet.
Um genügend Brennstoff zu Kraftwerken und Verbrauchern transportieren zu können, müssen die Netzbetreiber die Leitungen umfassend ausbauen, sagte der Chef der Deutschen Energieagentur (dena), Stephan Kohler, der Onlineausgabe des „manager magazins“. „Es sind zusätzliche Pipelines in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung erforderlich", sagte Kohler.
Während der jüngsten Kältewelle waren mehrere Gaskraftwerke tagelang vom Nachschub abgeschnitten. Kohler zufolge konnte nicht genügend Gas aus den Speichern in Norddeutschland nach Süden geleitet werden. Dies war erforderlich, weil Russland seine Lieferungen reduziert hatte und der Verbrauch gleichzeitig Rekordwerte erreichte. Kohler: „Bei minus 10 Grad ist das Gasnetz offensichtlich überfordert."
Für den Ausbau sind Milliardeninvestitionen nötig. Die zwölf deutschen Gasnetzbetreiber beraten derzeit über ein Szenario des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos, nach dem bis 2022 Leitungen mit einer Länge von bis zu 1.840 Kilometern nötig sind. Die veranschlagten Kosten betragen 4,6 Milliarden Euro.