Thüringen will Biomasse-Nutzung ausbauen

28.02.2012 von

Thüringens Landesregierung bekennt sich klar zum Ausbau der Energieerzeugung aus Biomasse. Die Erzeugung und Nutzung im Freistaat soll noch effizienter werden. Das kündigte Thüringens Umweltstaatssekretär Roland Richwien anlässlich des 18. Bioenergietags der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft in Jena an.

„Wir brauchen mehr Flexibilität bei der Bereitstellung von Energie, zum Beispiel durch einen weiteren Netzausbau, neue Speicher und dezentrale Anlagen. Notwendig ist aber auch eine verstärkte Kraft-Wärme-Kopplung“, sagte Richwien.

Vor wenigen Tagen hat der Freistaat Thüringen zusammen mit Hessen und dem Fraunhofer-Institut ein Forschungsprojekt gestartet, in dem die Speicherung überschüssigen Stroms durch die Methanisierung von Biogas erprobt wird. Die effiziente Nutzung von Energie, beispielsweise durch Nahwärmeleitungen aus Biogasanlagen, wird künftig bei der Förderung besonders berücksichtigt.

Zum Jahresende standen in Thüringen etwa 220 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von etwa 100 Megawatt. Hinzu kommen 40 größere Biomasseanlagen (thermische Leistung jeweils größer als 1 Megawatt), die feste Brennstoffe verfeuern, davon 22 mit Kraft-Wärme-Kopplung. Rund 19.300 Biomasse-Feuerungsstätten kleiner und mittlerer Größe in Thüringen können zusammen bis zu 500 Megawatt als Wärme produzieren.

Die Landesregierung strebt für 2020 an, 30 Prozent des Thüringer Endenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken. Der Anteil der Erneuerbaren am Nettostromverbrauch soll bis dahin sogar 45 Prozent betragen. Zurzeit liegt dieser Anteil bei 24,4 Prozent, wovon Biomasse mehr als die Hälfte liefert. Wärme aus erneuerbaren Energien (21,8 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs als Wärme) stammt fast ausschließlich aus Biomasse.  

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