Nabucco-Pipeline teurer als geplant?
Das Nabucco-Konsortium prüft derzeit, ob das Pipeline-Projekt möglicherweise teurer wird als geplant, wie das österreichische „Wirtschaftsblatt“ berichtet. Aus Branchenkreisen hieß es laut Zeitungsbericht zuletzt, das Projekt solle sich von den bisher geplanten Kosten von acht Milliarden Euro auf rund 15 Milliarden Euro verteuern.
Zudem wird sich die Entscheidung über den Bau der Nabucco-Pipeline weiter verzögern. Grund dafür ist die Entscheidung des Konsortiums, das für die Erschließung des aserbaidschanischen Gasfelds Sha Deniz II verantwortlich ist und erst im nächsten Jahr entscheiden will, an welchen Interessenten das Gas aus dem Feld verkauft werden soll.
Neben dem Nabucco-Projekt haben auch andere Pipeline-Projekte wie die Türkei-Griechenland-Italien-Verbindung (ITGI) und die Transadriatische Pipeline (TAP) sowie die türkische Tanap Interesse an dem Gas aus Shah Deniz II.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen. Die Nabucco-Pipeline soll über 3.300 Kilometer jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die Europäische Union (EU) bringen. Aus Russland werden derzeit rund 25 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten Gases geliefert.