Lubmin: Aufbau des Erdgasspeichers stockt
Zwar hat EWE sämtliche notwendigen Genehmigungen für den Bau eines unterirdischen Erdgasspeichers in Moeckow bei Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern erworben, doch aufgrund der „energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen“ stockt der Aufbau des Erdgasspeichers in einem Salzstock.
Nach Angaben des EWE-Vorstandsmitglieds Thomas Neuber habe sich der Gasmarkt während der mehrjährigen Erkundungs- und Genehmigungsphase deutlich gewandelt. Inzwischen gebe es, so Neuber gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk, weltweit ein Überangebot an Gas.
Dies führe dazu, dass sich Winter- und Sommerpreise einander angenähert hätten. Der Zeitpunkt für die Errichtung zusätzlicher Erdgasspeicher sei deshalb derzeit nicht optimal, so ein EWE-Sprecher. EWE denke nun über Kooperationsmodelle mit anderen Unternehmen nach, um das Erdgasspeicher-Projekt zu verwirklichen.
Nach einem dreijährigem Verfahren wurde der Erdgasspeicher vom Bergamt Stralsund genehmigt, wie EWE mitteilte. Der Planfeststellungsbeschluss sei bereits rechtskräftig. Nur den Termin für den Baustart des Erdgasspeichers ließ das Unternehmen offen.
Bei Umweltverbänden stieß der geplante Erdgasspeicher auf Kritik, da das Salz über zwei Jahrzehnte aus dem Salzstock ausgespült und in verdünnter Form in den Greifswalder Bodden geleitet werden soll. In der ersten Ausbaustufe mit zehn Kavernen werden nach EWE-Angaben rund 17,6 Millionen Tonnen Salz ausgespült.
Dabei dürfen laut EWE maximal 300 Kubikmeter Sole pro Stunde erzeugt werden. Diese wird dann mit Frischwasser aus der Spandowerhagener Wiek angereichert und in den Greifswalder Bodden geleitet. Mit zehn Gramm Salz je Liter sei der Salzgehalt mit dem des Greifswalder Boddens vergleichbar.