Eon prüft Gasförderung in Brasilien
Deutschlands größter Energieversorger Eon wird möglicherweise schon bald in Brasilien Gas fördern. Der Energiekonzern Eon prüft ein Angebot des brasilianischen Milliardärs Eike Batista, die vereinbarte Zusammenarbeit beim Kraftwerksbau in dem boomenden südamerikanischen Schwellenland auch auf die Gasförderung im Norden des Landes auszuweiten.
„Wir werden uns die Einladung von Eike Batista anschauen, ob wir auch auf diesem Feld als ergänzende Aktivität zusammenkommen können", sagte Konzernchef Johannes Teyssen der „Financial Times Deutschland" in einem Gemeinschaftsinterview mit Batista.
Batista ist laut „Forbes"-Magazin der siebtreichste Mann der Welt. Sein Vermögen wird auf 30 Milliarden Dollar (23 Milliarden Euro) geschätzt. Zum Imperium des Unternehmers gehören Gold- und Kohleminen, Kraftwerke und Logistik. Außerdem ist er in der Öl- und Gassuche tätig.
Wichtige erste Projekte stünden „unmittelbar vor dem Baubeginn", sagte Teyssen in dem Gemeinschaftsinterview. Eon werde voraussichtlich jährlich bis auf weiteres einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in Brasilien investieren.
Diese Zusammenarbeit könnte durch die Entdeckung bedeutender Gasvorkommen in Nordbrasilien durch andere Firmen Batistas zusätzlichen Schwung bekommen. Eon prüfe nun auch einen Einstieg in die gemeinsame Gasförderung, hieß es. Das Gas werde voraussichtlich unmittelbar vor Ort von der gemeinsamen Kraftwerkstochter verstromt werden, zitierte die Zeitung Teyssen.
Einwände von Kritikern, die vor Risiken großer Engagements in Schwellenländern warnen, wischte Teyssen vom Tisch. „Wir bleiben bei beherrschbaren Projekten in kontrollierbaren Größenordnungen". Im Moment gehe es in erster Linie um organisches Wachstum in einem sehr dynamischen Markt. Doch seien auch Übernahmen denkbar. „Wir haben die Augen in alle Richtungen offen." (dapd/T2012042300363/re/mwo/1)