Netzentgelte in Großstädten oftmals höher als in ländlichen Gebieten

Anders als im Stromsektor sind in deutschen Großstädten die Durchleitungskosten in Gasverteilnetzen, die sogenannten Netzentgelte, oftmals nicht niedriger als in ländlichen Regionen. Im Gegenteil liegen die Netzentgelte für diese Energieart im Mittel der 50 größten Städte sogar leicht über dem für 2012 ermittelten bundesweiten Durchschnittswert, wie eine Analyse des Datenbankdienstleisters e’net ergeben hat.

In einer Reihe von Städten gehen die Netzentgelte für Gewerbekunden mit einer Abnahmemenge von 200.000 Kilowattstunden deutlich auch über das Niveau der sie umgebenden Flächenländer hinaus. So liegen sie beispielsweise für Gewerbekunden in Mannheim mit rund 1,7 Cent pro Kilowattstunde rund 0,6 Cent über dem Landesschnitt in Baden-Württemberg, während die Konditionen für Gewerbekunden in der Landeshauptstadt Stuttgart etwa in dieser Größenordnung veranschlagt sind.

Noch höher als in Mannheim fallen die Abweichungen für Gewerbekunden in Duisburg aus, wo die Netznutzung etwa 0,7 Cent pro Kilowattstunde mehr kostet als im nordrhein-westfälischen Mittel aller 130 Tarifgebiete. Auch in Essen, Bielefeld, Hagen oder Wuppertal sind die jährlichen Netzkosten für Gewerbekunden spürbar höher.

Vielleicht interessiert Sie auch:
In Hessen schlagen in Kassel und Wiesbaden die Netzentgelte für Gewerbekunden um 0,3 Cent beziehungsweise 0,2 Cent höher zu Buche als im Landesdurchschnitt. Nach einer deutlichen Senkung der Netzentgelte zum Jahreswechsel wird dieser dagegen vom Frankfurter Netzbetreiber NRM (Mainova) deutlich unterschritten.

Unterschiedlich zeigt sich die Kostensituation auch im Flächenland Niedersachsen, wo sich die Netzentgelte für Gewerbekunden in Oldenburg mit knapp über 0,6 Cent je durchgeleiteter Kilowattstunde auf dem mit Abstand niedrigsten Niveau der 50 größten deutschen Städte bewegen. Während dieses in Osnabrück und Hannover ebenfalls noch unterhalb des entsprechenden Landesmittels liegt, gehen die Jahreskosten für Gewerbekunden aber beispielsweise in Braunschweig spürbar darüber hinaus.

In Ostdeutschland überschreiten die örtlichen Netzentgelte für Gewerbekunden unter anderem in Halle (Saale), Dresden oder Leipzig die durchschnittliche Höhe der Netzentgelte ihrer Bundesländer Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg stellt in der Bundeshauptstadt ebenfalls höhere Netzentgelte für Gewerbekunden in Rechnung als im brandenburgischen Umland. So ist das Kostenniveau in Berlin mit knapp über einem Cent immerhin 27 Prozent höher angesiedelt als im eher ländlich strukturierten NNB-Teilnetz Brandenburg. 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter