Nabucco-Pipeline: Konsortium will offenbar „kleine Lösung“
Weil die Kosten für die geplante Nabucco-Pipeline die veranschlagten acht Milliarden Euro voraussichtlich deutlich übersteigen werden, prüft das Konsortium nun offenbar eine „kleine Lösung“ des Pipeline-Projekts. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf EU-Diplomatenkreise.
Diese „kleine Lösung“, auch Nabucco-West genannt, würde das Gas nur noch von der bulgarisch-türkischen Grenze bis nach Österreich befördert und nicht direkt von den kaspischen Gasfeldern durch die Türkei nach Österreich.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen eindämmen. Wie ursprünglich geplant, sollte die über 3.300 Kilometer lange Nabucco-Pipeline jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die Europäische Union (EU) bringen. Aus Russland werden derzeit rund 25 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten Gases geliefert. An der geplanten Nabucco-Pipeline sind OMV (Österreich), MOL (Ungarn), Bulgargaz (Bulgarien), Transgaz (Rumänien), Botas (Türkei) und RWE (Deutschland) mit jeweils 16,67 Prozent beteiligt.