NABU fordert Nachbesserungen bei Gebäudesanierung
Aus Sicht des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) wird die Bundesregierung ihre Klimaziele nicht erreichen, wenn bei der Gebäudesanierung nicht erheblich nachgebessert wird. Bis 2050 sollen laut Energiekonzept alle Gebäude in Deutschland klimaneutral sein. Einen ersten wichtigen Beitrag soll die Senkung des Wärmebedarfs in Gebäuden bis 2020 leisten. Wie dieses Ziel jedoch umgesetzt werden soll, ist auch nach Bekanntwerden des neuen Entwurfs für die Energieeinsparverordnung (EnEV) völlig unklar.
Das Argument, höhere Anforderungen an Neu- und Altbauten seien unwirtschaftlich, lässt der NABU nicht gelten. Gestützt wird diese Sicht von Studien, die im Auftrag des Bundesbauministeriums selbst erstellt wurden. So kommen die beauftragten Institute zu dem Ergebnis, dass die Erhöhung der Anforderungen an Neu- und Altbauten um 30 Prozent gegenüber der EnEV 2009 wirtschaftlich sind. Denn trotz höherer Anfangsinvestitionen rechnen sich Investitionen aufgrund steigender Energiepreise in einen höheren energetischen Standard über die Lebensdauer von Gebäuden und Bauteilen.
Der NABU fordert daher vom Bauministerium die Ergebnisse der Studien umgehend zu veröffentlichen und den EnEV-Entwurf nachzubessern. „Ohne zusätzliche Anstrengungen beim Fördern und Fordern wird das Energiekonzept der Bundesregierung nicht aufgehen", so Sieberg. Dies belegt ein Gutachten der Prognos AG im Auftrag des NABU. Dazu sei neben dauerhaft zinsgünstigen Krediten, Zuschüssen und Steueranreizen für Hauseigentümer auch die Verschärfung der EnEV 2012 nötig. Denn der finanzielle Förderbedarf würde zu groß, sollten die Sanierungsanstrengungen allein aus Fördermitteln gedeckt werden.