Hessen: Mögliche Schließung von Gaskraftwerk löst Empörung aus
Empört haben Politiker und Bürgerinitiativen auf Medienberichte über eine mögliche Schließung von Block 4 des Gaskraftwerks Staudinger im südosthessischen Großkrotzenburg reagiert. Die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) sagte, es dränge sich der Eindruck auf, dass mit der Ankündigung einer Schließung von Gaskraftwerken der Forderung der Energieversorger nach eine Kapazitätsprämie Nachdruck verliehen werden sollte. Allerdings könne sich die Politik nicht durch die wirtschaftlichen Interessen einzelner Versorger unter Druck setzen lassen.
Puttrich forderte eine zügige Auswertung der Berichte des Bundes zur Netzentwicklung sowie eine Bewertung der Bundesnetzagentur zur Schließung von einzelnen Kraftwerken. „Eine Entscheidung, ob Kapazitätsmärkte oder -prämien für die Brückentechnologie der Gaskraftwerke sinnvoll sind und wie sie sich auf die Strompreis-entwicklung auswirken, muss schnell getroffen werden", fügte die Ministerin hinzu. Sie könne und solle aber nur auf Basis dieser Erkenntnisse fallen, hob Puttrich hervor.
Die Grünen-Umweltpolitikerin Ursula Hammann sagte, Gaskraftwerke seien effizienter und weniger umweltbelastend als Kohlekraftwerke. Am Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger aber halte der Versorger Eon fest. Die Landtagsabgeordnete nannte den Vorgang ein „Stück aus dem Tollhaus". Auch die hessische SPD-Fraktion warb dafür, die Gaskraftwerke zu erhalten. „Die Energiewende wird vollzogen und Eon täte gut daran, auch mit seinen Gaskraftwerken dabei zu sein", sagte der umweltpolitische Sprecher Timon Gremmels. Das Gaskraftwerk Staudinger dürfe nicht geschlossen werden. (dapd/T2012051401017/rd/vie/kn/kos/1)