Mietsteigerung nach energetischer Modernisierung trifft Geringverdiener
Immer mehr Mieter können sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten, weil teure energetische Modernisierungen auf die Miete umgelegt werden. Im vergangenen Jahr waren rund 100.000 Menschen betroffen, die sich die Miete nach einer Modernisierung nicht mehr leisten konnten. Dabei handelte es sich vor allem um Geringverdiener und ältere Menschen mit geringer Rente. Das berichtete das ARD-Politikmagazin „Report Mainz" unter Berufung auf bisher unveröffentlichte Berechnungen und Schätzungen des Deutschen Mieterbunds (DMB) diese Woche.
Nach den Berechnungen und Schätzungen des DMB drohte 2011 auch vielen Hartz-IV-Empfängern ein Zwangsumzug wegen der Umlage der Kosten von energetischen Modernisierungen auf die Mieter. 2011 waren danach schätzungsweise rund 40.000 Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften betroffen, bei denen die Miete nach einer energetischen Sanierung über der Bedarfsobergrenze lag. Wegen der gestiegenen Mieten reichte auch das Wohngeld 2011 bei rund 300.000 Haushalten, oft Rentner und Pensionäre, nicht mehr aus. Hier lag die tatsächliche Miete über der beim Wohngeld berücksichtigten Miete.