EnBW bezieht künftig mehr russisches Gas

Der Energieversorger EnBW bezieht künftig massiv Gas aus Russland. Das Unternehmen habe mit Wirkung ab Oktober 2012 einen langfristigen Gasliefervertrag mit einem ausländischen Gasproduzenten abgeschlossen, teilte Deutschlands drittgrößter Energieversorger am Donnerstag in Karlsruhe mit. Um welchen Vertragspartner es sich handelt, sagte der Konzern zwar nicht.

Aus Branchenkreisen verlautete aber, dass es sich um das russische Unternehmen Novatek handelt. Novatek ist der wichtigste unabhängige Gasproduzent Russlands. Die EnBW bemüht sich schon länger um eine Geschäftsbeziehung mit dem Unternehmen. Bereits im vergangenen Jahr bot die EnBW Novatek Medienberichten zufolge eine Beteiligung am ostdeutschen Gasgroßhändler Verbundnetz Gas (VNG) an. Im Gegenzug erhoffte sie sich günstigere Gaslieferungen aus Russland.

Bei der EnBW wollte ein Sprecher das nicht kommentieren. Auch von der VNG gab es keinen Kommentar. Eine Sprecherin sagte lediglich, es sei Angelegenheit der Aktionäre. Zu denen gehört der Oldenburger Versorger EWE, der 47,9 Prozent hält. Dieser wiederum gehört zu 26 Prozent zur EnBW.

Die Oldenburger gehen davon aus, dass der Karlsruher Konzern eine Pflicht eingegangen ist, die 47,9 Prozent an der VNG auch zu übernehmen. Die Karlsruher sprechen lediglich von einer Option. Als Voraussetzung für die Übernahme galt immer die Beteiligung eines weiteren Partners - wie Novatek. Die EWE hat nach Angaben eines Sprechers jedoch keine Kenntnis von solchen Absprachen.

Der jetzige Gasliefervertrag umfasst laut EnBW eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren und ein Jahresvolumen von rund 21 Milliarden Kilowattstunden. Das finanzielle Vertragsvolumen betrage rund 600 Millionen Euro jährlich. Der Liefervertrag sichere die EnBW wirtschaftlich gegenüber Unwägbarkeiten beim Gasbezug ab, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis. Im Geschäftsjahr 2011 hat die EnBW eigenen Angaben zufolge 57,4 Milliarden Kilowattstunden Gas abgesetzt.
(dapd/T2012071201983/mje/pon/1) 

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