Energiepflanzen: HSE sucht Alternativen zum Mais
Die HSE prüft in einem Pilotprojekt die Eignung von Ackerblumen für die Biogasproduktion. Es soll Aufschluss darüber geben, ob sie Energiepflanzen wie Mais ergänzen können. „Wir wollen die Einsatzstoffe für die Biogaserzeugung möglichst breit aufstellen, um die Biodiversität und das Landschaftsbild positiv zu beeinflussen“, sagt Michael Schlegel, Leiter des Bereichs Biogas der HSE. Das Unternehmen betreibt in Darmstadt-Wixhausen, Groß-Umstadt und Lorsch Biogasanlagen.
In Reinheim/Ueberau haben Jagdpächter auf einer rund 1,5 Hektar großen Wiese Wildpflanzen wie etwa Buchweizen, Färberkamille oder Steinklee eingesät, die die HSE in der Biogasanlage in Groß-Umstadt/Semd einsetzen will. Das Unternehmen testet in dem Pilotprojekt, wie Ernte, Transport, Lagerung, Silage (Milchsäure-gärung) und Vergärung der Wildpflanzen sowie die Anlagen am Besten funktionieren. Zudem will das Unternehmen ermitteln, wie hoch der Biogasertrag der Wildpflanzen pro Hektar Anbaufläche ist. Versuche unter Laborbedingungen haben bereits gezeigt, dass Wildpflanzen im Vergleich mit Mais ausreichend Biogas liefern können. Das soll nun in der Praxis geprüft werden. Wichtig ist dabei, die richtige Saatenmischung zu finden.
Der Anbau von Wildpflanzen für die Energieproduktion hat mehrere Vorteile: Die Blumen müssen nur einmal gesät werden, können dann aber fünf Jahre lang gemäht werden. Blumenwiesen sind ein Beitrag für die Biodiversität und sie verbessern den Artenschutz, weil sie Lebensraum für Igel, Mäuse, Hasen und Vögel schaffen. Wildpflanzen sind zudem eine hervorragende Nahrungsquelle für Bienen und andere Pollen und Nektar sammelnde Insekten.