Hessen: Experten im Umweltausschuss sehen Fracking kritisch
Experten haben sich vor dem Umweltausschuss des hessischen Landtages überwiegend kritisch zu den Risiken des umstrittenen Erdgasförderverfahrens Fracking geäußert. „Unsere Bedenken sind bestätigt worden. An einer Modernisierung des Bergrechts führt kein Weg vorbei", sagte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Timon Gremmels, nach der öffentlichen Anhörung im Regierungs-präsidium Kassel. Außerdem müsse es eine einheitliche Empfehlung aller Parteien für ein Fracking-Moratorium in Hessen geben, forderte er.
Die Fragen der Abgeordneten an die geladenen Experten drehten sich fast ausschließlich um die Gefahren der von BNK geplanten Förder-methode. Viele der beim Fracking eingesetzen Stoffe seien nicht bekannt, andere hochgradig wasser- und gesundheitsgefährdend, sagte die Vertreterin des Helmholtz-Instituts für Umweltforschung, Mechthild Schmitt-Jansen. Deswegen seien die Risiken nur schwer kalkulierbar. Da der „Chemiecocktail" auch ständig verändert werde, seien im Zweifelsfall die zuständigen Aufsichtsbehörden besonders gefordert, mahnte sie.
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Hintergrund der Anhörung ist ein Antrag des kanadischen Erdgasförderers BNK Petroleum, Nordhessen auf die Möglichkeit einer Gasförderung mit der unkonventionellen Methode erkunden zu dürfen. Hierbei soll das Gestein in rund 3.000 bis 4.000 Metern Tiefe mit Chemikalien aufgebrochen werden, um an das Gas zu gelangen.
(dapd/T2012100551861/cal/stu/1)