Baden-Württemberg will Maisanbau zur Biogaserzeugung reduzieren
Der vielfach kritisierte großflächige Anbau von Mais werde sich so zwar vermutlich zunächst nicht verringern, „er steigt aber auch nicht weiter an", sagte Reimer. Es lasse sich reichlich Biomasse aus Abfallstoffen gewinnen, wie sie bei der Nahrungsmittel-herstellung oder beim Grünschnitt anfallen.
Der Maisanteil auf den Äckern Baden-Württembergs habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. „Trotzdem haben wir nicht eine so schwierige Situation wie in anderen Bundesländern", sagte Reimer. Grund für den übermäßigen Anstieg sei, dass die Bundesregierung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) den Bonus für nachwachsende Rohstoffe - dazu gehört unter anderem Mais - nicht rechtzeitig abgesenkt habe. „Dadurch ist eine totale Übersubventionierung entstanden und die Biogasanlagen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen."
Mit der Novellierung des EEG 2012 sei der Bau neuer Biogasanlagen 2012 deutlich zurückgegangen. „Die kleinen Gülleanlagen bis 75 Kilowatt bekommen jetzt den höchsten Bonus, und das ist auch richtig und vernünftig", meinte der Experte. „Das ist eine Form der Energiegewinnung, die keine Konkurrenz zur Brot- oder Futtermittelerzeugung darstellt." Jetzt heiße es zwei Jahre abzuwarten, wie sich die Situation entwickele. (dapd/T2012111251602/rwh/kos/1)