Gasverbrauch 2012 geringfügig gestiegen
Der Gasverbrauch ist im letzten Jahr in Deutschland geringfügig um ein Prozent gestiegen, wie aus ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2012 hervorgeht. Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung ist dagegen von 13,6 auf 11,3 Prozent signifikant gesunken. Allein in den ersten zehn Monaten ist der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken, in Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung und in Heizwerken um 14 Prozent zurückgegangen.
Bei der alleinigen Betrachtung der Stromerzeugung in Kraftwerken ist der Einsatz von Erdgas um fast 27 Prozent regelrecht eingebrochen. „Diese Entwicklung beim Einsatz von Gaskraftwerken verdeutlicht die kritische wirtschaftliche Situation, in der sich gegenwärtig Betreiber von Gaskraftwerken befinden. Darauf weisen wir seit längerem hin", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, in Berlin.
Aktuelle Gründe dafür seien sowohl die zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien als auch die weiterhin bestehende Differenz zwischen Kohle- und Gaspreisen. Dies sorge neben weiteren Faktoren dafür, dass zunehmend Gaskraftwerke aus der Merit Order, also der Reihenfolge der Kraftwerkseinsätze nach Wirtschaftlichkeit, gedrängt werden. Diese Effekte seien auch der wesentliche Grund für den starken Anstieg der physikalischen Stromflüsse ins Ausland im Jahr 2012.