Umfrage: Deutsche für strenge Regeln bei Schiefergasförderung
79 Prozent der Deutschen sprechen sich dafür aus, die Förderung unkonventioneller Erdgasvorkommen aus tiefen Gesteinsschichten (Schiefergas, Kohleflözgas) mittels Fracking-Technologie nur unter sehr strengen gesetzlichen Umweltauflagen zuzulassen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Nur 14 Prozent bevorzugen weniger strenge Gesetze, um diese Energiequelle möglichst gut nutzen zu können.
VKU-Vizepräsident Michael Beckereit forderte ein generelles Bohrverbot für wassersensible Gebiete, insbesondere ausgewiesene Schutzgebiete wie Heilquellen- und Wasserschutzgebiete sowie Nationalparks oder Naturschutzgebiete. Für die übrigen Projekte sollte eine Umwelt-verträglichkeitsprüfung (UVP) vorgeschrieben werden.
Nicht kalkulierbare Risiken liegen insbesondere in der potenziell hohen Bohrdichte und der eingesetzten Chemikalien. Diese müssen transportiert, gelagert und schließlich mit dem Lagerstätten- und Fracwasser (Flowback) entsorgt werden. Deshalb muss auch die Entsorgung des belasteten Flowback in die UVP einbezogen werden.
„Beim Trinkwasserschutz darf es keine Kompromisse geben. Daher müssen die Wasserbehörden und Wasserversorger eingebunden sein", fordert Beckereit. „Die Debatte um Schiefergas hat bereits eine Menge Unsicherheit in der Bevölkerung erzeugt. Der Gesetzgeber muss nun sicherstellen, dass Betroffene in Zukunft rechtzeitig informiert und beteiligt werden."