Nabucco-Pipeline wird nicht gebaut
Die Nabucco-Pipeline wird nicht gebaut. Nach Informationen der österreichischen Tageszeitung „Die Presse" hat sich das Betreiberkonsortium des kaspischen Gasfeld Shah-Deniz gegen die Nabucco-Pipeline und für das Konkurrenzprojekt der Trans Adriatic Pipeline (TAP) als Abnehmer ihres Erdgases entschieden. Offiziell soll die Entscheidung am kommenden Freitag in Baku bekannt gegeben werden.
Die Entscheidung ist ein herber Rückschlag für die Europäische Union (EU), die mit dem Prestigeprojekt die Abhängigkeit Europas von russischen Gaslieferungen eindämmen wollte. Die 1.300 km lange Gaspipeline „Nabucco West“ sollte Gas von der türkisch-bulgarischen Grenze über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich transportieren, mit Entnahmestellen in jedem Transitland.
Den Zuschlag erhielt dagegen die rund 520 Kilometer lange TAP, die Griechenland über Albanien durch die Adria mit Süditalien verbinden wird. Die Transportkapazität ist auf zehn bis 20 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr veranschlagt. An der TAP sind der schweizerische EGL und die norwegische Statoil zu je 42,5 Prozent und die deutsche Eon Ruhrgas zu 15 Prozent beteiligt.