Studie: Schiefergas macht Kohle billig und lässt CO2-Emissionen ansteigen
Die rasant angestiegene Förderung von Schiefergas in den USA hat das Land nicht nur weitgehend unabhängig von Gasimporten gemacht, sondern auch überregionale Märkte beeinflusst. So ist durch das Sinken der Gaspreise in den USA und den damit verbundenen Nachfragerückgang nach Kohle der weltweite Kohlepreis gesunken und in dadurch in Europa der Anreiz gestiegen, vermehrt Kohle in der Industrie und bei der Stromerzeugung einzusetzen.
Durch den niedrigen Kohlepreis und den Zerfall der CO2-Zertifikatepreise in Europa sind deshalb Anreize verloren gegangen, in innovative und klimafreundliche Technologien zu investieren. Zu diesem Ergebnis kommen die Privatbank Berenberg und das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die in ihrer Studienreihe „Strategie 2030" das Thema Fracking untersucht haben.
Fracking (Hydraulic Fracturing) bezeichnet das Gewinnen von Erdgas aus Schiefergesteinsschichten mithilfe eines Gemisches aus Sand und Chemikalien, das mit Hochdruck in die Erde gepumpt wird. Was in den Vereinigten Staaten seit vielen Jahren Anwendung findet, wird in Europa noch kontrovers diskutiert.