DIW: Klimapolitik bestimmt die Zukunft der Erdgasmärkte

Der wachsende Energiehunger der Asien-Pazifik-Region wird die Erdgas-Märkte der Zukunft prägen, die europäische Energiewende jedoch nicht behindern. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Auch langfristig droht demzufolge keine Knappheit des Rohstoffs, dem wegen seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten auch bei der Energiewende eine stützende Rolle zukommt. Regional werde es aber zu deutlichen Veränderungen von Produktion und Nachfrage kommen, prognostizieren die DIW-Energieexperten anhand von Modellrechnungen. Demnach wird Asien langfristig die weltweite Nachfrage dominieren.

Fracking hat in Europa nur geringes Potential

Die USA könnten vor allem durch die starke Zunahme des sogenannten Frackings zur Erdgas-Exportmacht aufsteigen. In Europa räumen die Forscher dieser Fördermethode hingegen nur wenig Potential ein. „Unter anderem die strengen Umweltauflagen in einigen europäischen Ländern, die geringen und sehr unsicheren Schätzungen bezüglich der vorhandenen Menge sowie die hohe Bevölkerungsdichte stehen einer leichten und kostengünstigen Erschließung der Vorkommen entgegen“, so die DIW-Wissenschaftler.

Hier hänge die künftige Bedeutung des Rohstoffs vor allem davon ab, ob er in der Energiewende als Brückentechnologie oder langfristige Ergänzung zur unsteten Einspeisung der erneuerbaren Energien genutzt werde. Insgesamt sei für die Zukunft der Erdgasmärkte entscheidend, ob die Politik verbindliche Emissionsobergrenzen festlegt und so den zukünftigen Erdgasverbrauch beschränkt.

Weltweite Reserven reichen etwa 60 Jahre

Die weltweiten Erdgas-Reserven, also die aktuell wirtschaftlich abbaubaren Vorkommen des Rohstoffs, belaufen sich verschiedenen Schätzungen zufolge auf etwa 200 Billionen Kubikmeter und würden bei einer fortlaufenden Förderrate des Jahres 2011 rund 60 Jahre lang ausreichen, um die weltweite Nachfrage zu bedienen.

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